Gedenkstätte Sachsenhausen

 

Gedenkstätte Sachsenhausen
Gedenkstätte Sachsenhausen

Ergreifende Gedenkstätte in direkter Nähe zu Berlin…

Ergreifend, lehrreich, außergewöhnlich, beklemmend und anschaulich; diese Attribute prägen die in Oranienburg angesiedelte Gedenkstätte Sachsenhausen, die aufwühlend an die abstoßenden Greultäten des dritten Reiches und die damit verbundene Massenvernichtung der Juden erinnert. Die bemerkenswerte Mahn- und Gedenkstätte liegt in unmittelbarer Nähe zur Bundeshauptstadt Berlin und lässt sich aufgrund der guten infrastrukturellen Anbindung Oranienburgs unkompliziert von Berlin erreichen. Ein Besuch in der Gedenkstätte sensibilisiert eindringlich für nationalsozialistische Verbrechen und animiert zu Wachsamkeit und konstanter Achtsamkeit.

Ein Besuch im einstigen KZ Sachsenhausen bleibt unvergessen

Auf dem weitläufigen Areal des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen halten 13 fortwährende Dauer- sowie wechselnde Sonder- und Werksausstellungen die Erinnerung an die schrecklichen Nazi- Verbrechen während des zweiten Weltkrieges wach und verhindern, dass der Massenmord an der jüdischen Bevölkerung, vermeintlich Homosexuellen, Sinti, einstigen Regimegegnern und sogenannten ” Asozialen” und ” Berufsverbrechern” tatsächlich in Vergessenheit gerät. Der eindrucksvolle Ort lebt von ergreifenden Ausstellungen, die individuelle Einzelschicksale der KZ- Häftlinge in den Fokus rücken und verschiedene Exponate aus dem Nachlass ehemaliger Insassen zeigen. Penibelst genau am Reißbrett einstiger SS- Funktionäre und Architekten geplant, wurde das KZ während der Sommermonate des Kalenderjahres 1936 errichtet und als Sinnbild für ” idealtypische Konzentrationslager” in Betrieb genommen.

Der Standort des Lagers in unmittelbarer Nähe zur einstigen Reichshauptstadt Berlin untermauert die Sonderstellung, die das KZ innehatte. So sollte das Lager den totalitären Herrschaftsanspruch der Nationalsozialisten personifizieren. Unnachgiebige Härte, Unmenschlichkeit, Massenmorde, systematische Vernichtung, Selektion, Todesmärsche, Misshandlungen, Zwangsarbeit, zielgerichtete Mordaktionen und abstoßende medizinische Experimente an Menschen, die die Nationalsozialisten als biologisch minderwertig klassifizierten, prägten demnach das Lager. Zwischen 1936 und der Befreiung des Konzentrationslagers durch die Alliierten am 21.4.1945 waren mehr als 200000 Personen in dem Lager inhaftiert. Die Ausstellungen thematisieren ebenso die mehr als 100 verschiedenen Außenlager des einstigen Konzentrationslagers.

Lager mit komplexer Geschichte

Auf dem Industriehof des Lagers befanden sich neben einer Gaskammer, eine Vernichtungsanlage samt Krematorium, ein Krankenrevier ausgestattet mit Räumen für medizinische Experimente, Häftlingsküche und eine ” Genickschussanlage”. Die Dauerausstellungen, die ausschließlich in den jeweiligen Originalgebäuden und an authentischen Schauplätzen auf dem Areal stattfinden, machen die komplexe Geschichte des Lagers und die Einzelschicksale der Häftlinge greifbar. Kunstwerke, Hörbeispiele, Exponate, Dokumente, Shortcuts, Standvitrinen, multimediale Mittel, Kurzfilme und Filme bilden das Herzstück der mitreißenden Ausstellungen, die unweigerlich zum Nachdenken anregen. Zusätzlich vermitteln die Ausstellungen ein Bewusstsein für die spezifischen Organisationsstrukturen der arbeitstätigen Täter im KZ sowie für Direkt- und Exzesstäter. Zwischen ehemaligen Baracken und Gebäuden des einstigen Lagers packt den Besucher unweigerlich ein beklemmendes, schauriges Gefühl, das besonnen und achtsam durch das Areal schreiten lässt und das entsetzlich katastrophale Flair des Lagers mutmaßlich subjektiv erlebbar werden lässt. Lageralltag, Widerstand und Befreiung sind Bausteine der Geschichte des Konzentrations- und Massenvernichtungslagers Sachsenhausen.

Zwischen 1945 und 1950 nutze der sowjetische Geheimdienst das Lager zur Inhaftierung politischer Feinde und einstiger SS- und NS- Funktionäre. Die Steinbaracken des einstigen sowjetischen Speziallagers sind mit Stahlplatten ausgekleidet, auf denen Häftlingszitate aufgebracht sind. Die originalen Steinbaracken sind mit Hilfe spezieller Stahlplatten so konzipiert, dass der Besucher sich in einem eingepferchten Szenario widerfindet. Dank dieser beklemmenden Raumvolumina gewinnt der Besucher einen authentischen Eindruck für die ganzheitliche Isolation, die die Inhaftierten erleiden mussten. Umschlossen von Zäunen und Mauern, zugestrichenen Fenstern und Türen, die mit Stahlplatten verschlossen sind, wird die Beklemmung weitgehend real.
Seit dem Kalenderjahr 1961 fungiert das Areal als Standort für die Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen. Die Eröffnung der Gedenkstätte am 23.4.1961 nutzte das DDR- Regime, um seine antifaschistische Maxime, die in der Staatsdoktrin verankert waren zu demonstrieren.

Ein Ort gegen das Vergessen…

Aktuell gehört der Gedenkstätte eine öffentlich zugängliche Spezialbibliothek an, die einen Präsenzbestand von mehr als 25000 Medieneinheiten aufweist. Parallel dazu umfasst die Bibliothek schätzungsweise aktuell 2800 Bände an NS- Literatur, Nachlässe ehemaliger KZ- Häftlinge, Fachzeitschriften, Mikrochiefs, rechtskräftige Urteile des ehemaligen Volksgerichtshofes und Akten der NSDAP.

Die Gedenkstätte Sachsenhausen verfolgt demnach ein ganzheitliches Gesamtkonzept, das außergewöhnlich lehrreich und beklemmend ist. Ein Besuch in der Gedenkstätte ruft zur Demut auf und führt Besuchern die Grausamkeit des NS- Regimes eindringlich vor Augen. Gleichzeitig ist sie ein Instrument gegen das Vergessen.

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