Bohnsdorf ist ein Berliner Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick. Bohnsdorf befindet sich im Südwesten dieses Stadtteils und grenzt im Norden an Altglienicke, im Süden an die Gemeinde Schönefeld und im Osten an Grünau. Dieser Ortsteil verfügt über keine Selbstverwaltung. Aufgaben und Fragen, die den Ortsteil betreffen werden vom Bezirksamt bzw. der Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Treptow-Köpenick wahrgenommen. Zum Bezirk Treptow-Köpenick gehört Bohnsdorf seit der Gebietsreform vom 1. Januar 2001. Zuvor war der Ortsteil seit 1938 Teil des Bezirks Treptow. Rund 11.600 Menschen leben in diesem Berliner Ortsteil auf einer Fläche von 6,52 km². Durch seine Randlage bietet sich für die Einwohner von Bohnsdorf die Möglichkeit schnell ins Grüne zu gelangen. Im Norden der Bebauungsgrenze des Ortsteils liegt der 59,6 m hohe Falkenberg. Hier steht eine schlossähnliche Villa im Stil der Renaissance. Im Osten von Bohnsdorf durchfließt der Plumpengraben den Ortsteil. Bohnsdorf besitzt auch einen Dorfanger.
Geschichte und Ortsbild
Mit der Gründung des Königreichs Preußen durch Friedrich I. 1701 begann auch die Blütezeit von Bohnsdorf. 1755 wurde die Backsteinkirche errichtet, die bis heute ihre Funktion als Gotteshaus erfüllt und unter Denkmalschutz steht. Im Jahr 1764 gründeten Siedler aus der Pfalz die Siedlung Neu-Bohnsdorf und prägten ab da das Leben in dem Dorf mit. 1865 vereinigten sich Neu-Bohnsdorf und Bohnsdorf und wurden eine Landgemeinde. In der Gründerzeit erfasste der damit verbundene Bauboom auch Bohnsdorf. Hier entstanden viereckige Gutshöfe, die bis heute unverändert geblieben sind und den Charakter dieses Berliner Ortsteils maßgeblich prägen. Diese Gutshöfe verfügen über eine Wohnhausfassade zur Straße hin. Die Scheunen und Ställe befinden sich im Hof. In dieser Zeit wurde auch die Bohnsdorfer Bockwindmühle errichtet. Diese stand ursprünglich in Köpenick. Anfang der 1980er Jahre wurde die Bockwindmühle zerlegt und in den Westen von Berlin transportiert – ins damalige Museum für Verkehr und Technik in Kreuzberg. Beschafft hatte sich die Stadt Ost-Berlin durch diesen Verkauf damals Devisen aus dem Westen. In der heutigen Bebauung von Bohnsdorf dominieren Reihenhaussiedlungen und Einfamilienhäuser, wie es für eine Stadtrandsiedlung Berlins typisch ist. In der Gartenstadt Falkenberg, die auch Tuschkastensiedlung genannt wird, stehen Reihenhäuser in allen möglichen Farben. Entworfen wurde diese Arbeitersiedlung in den 1910er Jahren von Baugroßmeister Bruno Taut. Diese Siedlung hat eine Hanglage. Sie liegt rund um den Akazienhof und in der Nähe des S-Bahnhofs von Grünau. Einst sollte die Tuschkastensiedlung rund 7000 Menschen beherbergen in 1500 Wohnungen. Realisiert wurden letztlich nur 127 Wohnungen. Grund für den Baustopp waren der Erste Weltkrieg und Geldprobleme. Die Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Und westlich davon wurde und wird viel gebaut. Die Bautätigkeit in Bohnsdorf ist noch nicht beendet. Eine weitere Siedlung wurde Falkenhorst benannt. Auch hier finden sich die typischen Reihenhäuser und Einfamilienhäuser wie im übrigen Ortsteil. Es gibt ja auch sonst noch reichlich Platz hier am Stadtrand von Berlin. Wer im Süden dieses Berliner Ortsteils in eine der letzten Straßen geht, ist das Grün der Wiesen nicht weit. Viele Bewohner des Ortsteils nutzen die Wiesen um mit ihren Hunden Gassi zu gehen. In der Ferne enden diese Wiesen vor den Startbahnen des Flughafens Schönefeld. Mitten im Nichts verläuft die Berliner Stadtgrenze.
Bildung und Infrastruktur
Bohnsdorf ist was die Bildung des Nachwuchses angeht recht gut aufgestellt. Der Ortsteil verfügt über mehrere Schulen und Kindergärten. So gibt es in Bohnsdorf eine Ganztagsschule, die rund 500 Schüler besuchen. Weitere ca. 450 Schüler besuchen die örtliche Sekundarschule. Diese trägt den Namen eines der Söhne des Ortsteils, Fritz Kühn (1910-1967), Bildhauer, Kunstschmied und Fotograf. Bohnsdorf besitzt auch ein eigenes Krankenhaus und einige Einkaufsmöglichkeiten sowie Freizeiteinrichtungen, insbesondere in der Begegnungsstätte für Jung und Alt.
Verkehr
Bohnsdorf ist recht gut an das öffentliche Verkehrsnetz von Berlin angeschlossen. Bedient wird der Ortsteil durch die Buslinien 163, 263 und 363. Ans Netz der Berliner S-Bahn angeschlossen ist Bohnsdorf über die S-Bahnhöfe Grünau, Grünbergallee und Altglienicke, die alle am Ortsrand von Bohnsdorf liegen. Zugang zur Bundesautobahn 117 besteht von Bohnsdorf aus zwar nicht direkt. Doch der Weg zum Autobahndreieck Treptow ist nicht weit. Über die A 117 gelangt man von Bohnsdorf aus auch bequem und schnell an den Berliner Ring. Eine gute Verbindung in den Ortsteil von den auf Ootel.com beschriebenen Hotels gibt es daher allemal. An das Streckennetz der Deutschen Bahn ist Bohnsdorf im Zuge der Aufgabe der Bahnanbindung zum Flughafen Schönefeld nicht mehr angeschlossen. Früher wurde über diese Trasse der Flughafen Schönefeld auch mit Treibstoff versorgt. Als Erinnerung an die einstige große Bedeutung des Ortsteils als Zubringerstrecke für den Flughafen Schönefeld steht die “Rübenbahn” als Teil eines Spielplatzes in der Hundsfelder Straße.