
Alt-Treptow
Der Ortsteil Alt-Treptow ist Teil des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick. Der Bezirk liegt im südöstlichen Teil der Bundeshauptstadt Berlin. Der Ortsteil Alt-Treptow bildet dabei den nördlichsten Teil des Bezirks Treptow-Köpenick. Im Südwesten grenzt dieser Ortsteil an den Ortsteil Neukölln, im Nordwesten an Kreuzberg und im Nordosten an Friedrichshain, im Südosten an den Ortsteil Plänterwald. Der nördlichste Teil dieses Ortsteils grenzt zudem an die Spree und den Landwehrkanal und an die äußeren Grenzen des Treptower Parks. Alt-Treptow hat rund 12.600 Einwohner und eine Fläche von 2,31 km². Traditionell ist der Ortsteil ein Arbeiterviertel und der kleinste Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick.
Eingemeindung und DDR-Zeit
Im Jahr 1920 wurde Treptow zum eigenständigen Bezirk von Groß-Berlin und ist seither eingemeindet. Der Bezirk reichte damals südlich bis Bohnsdorf und umschloss das Gebiet zwischen Neukölln, Kreuzberg, Stralau und der Ringbahn. Auch der komplette Treptower Parks gehörte damals zum Bezirk. In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen erlebte Alt-Treptow eine wirtschaftliche Umstrukturierung. Firmen kamen und gingen, errichteten auf ehemaligen Firmengeländen ihre Produktionsstätten und verließen den Ortsteil wieder. In der Zeit von 1935 bis 1940 war der Ortsteil vor allem deshalb bekannt, weil sich hier eine der größten Hersteller für Kriegsmaterialien niedergelassen hatte. Auf dem Gelände des Ortsteils gab es auch ein Zwangsarbeiterlager. Aus diesem Grund war Alt-Treptow im Zweiten Weltkrieg auch das Ziel zahlreicher Luftangriffe der Alliierten in der Zeit von Juni 1944 bis April 1945. In Alt-Treptow fanden die letzten Straßenkämpfe um Berlin statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Alt-Treptow Ostzone und gehörte später zur Hauptstadt der DDR, Ost-Berlin. In der DDR-Zeit war Alt-Treptow auch wieder Arbeiterviertel.
Von Mauerbau bis Mauerfall
In der Zeit von 1961 bis 1989 lag der Ortsteil Alt-Treptow direkt an der Berliner Mauer. Hier trennte die Mauer Ost-Berlin von den West-Berliner Bezirken Kreuzberg und Neukölln. Die Berliner Mauer verlief hier, wenige Meter nach hinten versetzt, entlang des Flutgrabens und des Landwehrkanals sowie entlang der Harzer Straße, der Bouchéstraße sowie der Heidelberger und der Treptower Straße. 1962 war der Ortsteil Alt-Treptow Ausgangspunkt für eine beispiellose und gelungene Flucht von 55 Einwohnern der damaligen DDR. Von einem Lokal in Alt-Treptow aus führte diese ein 75 m langer Tunnel in die Freiheit ins damalige West-Berlin. Nach dem Mauerfall wurde Alt-Treptow Teil der heutigen Bundeshauptstadt Berlin. Von der Zeit des Lebens direkt an der Berliner Mauer ist für die Einwohner von Alt-Treptow der alte Grenzwachturm am Schlesischen Busch geblieben.
Gewerbe und Wohnlagen in Alt-Treptow heute
Nach dem Fall der Mauer im November 1989 und der deutschen Wiedervereinigung siedelten sich neue Firmen im Arbeiterviertel Alt-Treptow an. Der Ortsteil hat sich inzwischen vom Industrie- zum Dienstleistungsstandort gewandelt. Wohnen kann man in diesem Ortsteil heute in modernen Wohnanlagen und sogar in Wolkenkratzern. Viele leben aber auch in den gut erhaltenen bzw. restaurierten und renovierten berlintypischen Mietshäusern aus der Kaiserzeit. Diese dominieren bis heute das Ortsbild von Alt-Treptow. Die Mieten in diesem Ortsteil gehören zu den etwas günstigeren in Berlin. Neben einzelnen sehr kleinen Geschäften gibt es in diesem Ortsteil auch Einkaufsstraßen und ein Einkaufscenter.
Der Treptower Park
Die Grüne Lunge des Ortsteil Alt-Treptow ist der Treptower Park. Dieser dient auch Berlinern aus den umliegenden Bezirken als Naherholungsziel. Hier gibt es neben reichlich Bäumen und vielen Grünflächen auch gleich mehrere Sehenswürdigkeiten, die besucht bzw. besichtigt und bestaunt werden können. Hierzu gehört vor allem die Archenholdt-Sternwarte. Diese verfügt über ein Riesenfernrohr mit einer Brennweite von 21 m. Zu sehen ist hier auch das Sowjetische Ehrenmal, das größte Denkmal zu Ehren der gefallenen Soldaten der Roten Armee. Anziehungspunkt für viele Besucher des Treptower Parks ist aber der Karpfenteich. Dieser wurde früher zur Fischzucht genutzt. Der Treptower Park verfügt auch über einen Hafen. Von dort aus legen Ausflugsdampfer ab.
Verkehr
Schon als Treptow noch eine Landgemeinde war, hatte der Ort eine große Bedeutung für das Berliner Umland als Knotenpunkt der Straßen-, Wasser- und Schienenwege. Bedeutsam für den Straßenverkehr von Alt-Treptow in die anderen Berliner Ortsteile ist die Elsenbrücke. Über diese Brücke überquert man die Spree auf der B 96a. Im Jahr 1867 wurde der heutige Ortsteil von Berlin an das Eisenbahnnetz angeschlossen und 1891 an das Berliner Straßenbahnnetz. Die letzte Straßenbahn bevor der Ortsteil Ostzone und später Teil von Ost-Berlin wurde, fuhr hier im April 1945. Seither hat Alt-Treptow keinen Zugang mehr zum Straßenbahn-Netz von Berlin. Die Straßenbahn-Linie M10 aus Richtung Berliner Hauptbahnhof kommend endet am S+U-Bahnhof Warschauer Straße. Von dort aus fahren nur noch Busse nach Alt-Treptow.